Versicherung bei Marderschaden

Was zahlt die Versicherung beim Marderschaden? Wenn ja, wieviel?

Hat der Marder erstmal zugeschlagen und ist ein Schaden entstanden, kommt die klassische Frage nach der Kostenübernahme auf. So stellt die Klärung der Versicherungsfrage ein häufiges Problem bei Marderschäden dar. In diesem Text geht es darum, ob Marderbisse am Auto oder am Dachboden versichert sind, was genau mitversichert ist und über welche Police. Zudem ist es wichtig aufzuklären, wie es mit der Eigenbeteiligung aussieht und was als Vorbeugung gegen Marderschäden hilft.

Ist ein Marderbiss am Auto grundsätzlich versichert?

Die meisten Teilkaskopolicen decken direkte Marderschäden (wie Beschädigungen an Zündkabeln, Kühlwasser- und Scheibenwaschwasser-Schläuchen, Stromleitungen und Isolierungen) ab, nicht aber die oft viel teureren Folgeschäden (wie einen Motorschaden). Es gibt aber durchaus auch Versicherungen, die Marderschäden gar nicht oder nur gegen Aufpreis abdecken. Die meisten Versicherten zahlen 150 Euro Selbstbeteiligung, da die Reparatur eines direkten Marderschadens oftmals genauso viel oder auch weniger kostet, bekommen sie also nichts zurückerstattet. Jedoch entstehen häufig auch teure Folgeschäden, weil die Schäden durch die Marder erst später entdeckt werden. Nicht jedes angeknabberte Kabel stellt unmittelbar eine Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit dar. In diesem Fall übernehmen viele Versicherungen die Schäden nicht oder nur bis zu 3.000 Euro Reparaturkosten, was dann allerdings oft viel zu wenig ist.

Ist ein Marderschaden am Dachboden versichert?

Grundsätzlich ist auch der Dachboden Ihres Hauses durch die Wohngebäudeversicherung abgesichert. Leider greift diese aber nur bei Schäden, die durch z.B. Feuer, Wasser oder Unwetter entstanden sind, nicht etwa bei Mardern, die sich bei Ihnen eingenistet und Schaden angerichtet haben. Manche Versicherungen bieten jedoch Policen mit erweitertem Schutz an. Diese würden dann auch im Falle von Schäden durch Tiere greifen.

 

Vor allem bei Photovoltaikanlagen richten Marder oft teure Schäden an, die erst relativ spät auffallen. Falls Sie eine solche Anlage auf Ihrem Dach installiert haben, sollten Sie überprüfen, ob sie von Ihrer Versicherung abgedeckt wird. Falls dies nicht so ist, lohnt es sich über eine zusätzliche Versicherung nachzudenken. Diese würde sich im Schadenfall schnell auszahlen. Solcherlei Zusatzversicherungen übernehmen die kompletten Reparaturkosten und erstatten bei Totalschaden den vollen Neupreis der Anlage.

Marderschutz als Alternative für eine Versicherung

Wenn Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen wollen, sich Sorgen um Ihre Versicherung machen zu müssen, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Sowohl den Schutz Ihres Autos wie auch den Ihres Dachbodens betreffend.

In Hinsicht auf Ihr Auto können Duftstoffe nach einer Motorwäsche zwar kurzzeitig Abhilfe schaffen, jedoch waschen sie schnell ab und die Tiere gewöhnen sich auch an die unangenehmsten Gerüche.

Sinnvoller wäre es hier zum Beispiel einen Kabelschutz zu installieren, der die Kabel umhüllt und schützt, oder sich in der Werkstatt bisssichere Kabel einbauen zu lassen. Auch effektiv sind Ultraschallgeräte, sie erzeugen hohe Töne, die für die Marder sehr unangenehm und für den Menschen nicht hörbar sind. Diese sind zudem leicht und schnell zu installieren.

Eine andere Alternative sind Elektroschockgeräte, diese bedeuten keine Lebensgefahr für Mensch oder Tier. Jedoch ist die Installation etwas umständlicher, da es kaum noch offene Metallflächen in Autos gibt, die aber als Gegenpol für die Elektroschockplatten benötigt werden. So werden also Kontaktbürsten verwendet, die zusätzlich eingebaut werden, damit das Prinzip des Elektroschocks funktioniert.

Zudem kann man in der Werkstatt seinen Motorraum abschotten lassen, sodass die Tiere gar nicht erst in das Auto gelangen. Schnelle Hilfe schaffen auch selbstgebaute Rahmen aus Kaninchendraht, die sich unter das Auto schieben lassen. Dazu sollte das Fahrzeug aber immer an derselben Stelle geparkt werden.

Schutzmaßnahmen in den eigenen Wänden

Sollten Sie Ihr Dach vor den Tieren schützen wollen, können auch dort Duftstoffe oder Ultraschallgeräte helfen. Meist ist es aber damit getan, alle Zugänge zum Dach für die Tiere mit Maschendrahtzaun zu versperren und ihnen keine Möglichkeit zu geben, über Rankgitter auf das Dach zu gelangen. Zudem können die Marder durch laute Geräusche tagsüber vertrieben werden, hier reicht oft schon ein lautes Radio. Hilft all dies nicht, sollte über den Gang zum Profi nachgedacht werden. Nur diese haben die Berechtigung, Fallen zum Einfangen der Tiere aufzustellen.

Wie hat ihnen der Artikel gefallen?
[34 Bewertung(en), Durchschnitt: 4.1]

Das könnte Sie auch interessieren: