Marderplage

Haben wir bereits eine Marderplage?

Ende der 1970er Jahren gab es die ersten Vorfälle, bei denen Marder sich an Autos vergriffen. Damals waren derartige Probleme schwer zuzuordnen und es dauerte eine Weile, bis tatsächlich erkannt wurde, dass Steinmarder die Übertäter waren. Trotzdem waren es nur absolute Ausnamefälle an denen die Tiere für Schäden an Autos verantwortlich waren.
Die Zahl der beschädigten Autos steigt seit jeher beinahe jährlich und ist mittlerweile zu einem bekannten Problem geworden. Neben Leid geplagten Hausbesitzern stellen sich vor allem auch Autofahrern die Frage, ob es nicht sogar eine „Marderplage in Deutschland“ gibt?

Führt die Ausbreitung des Steinmarders zu einem Marderproblem?

Der Steinmarder wurde bis in die 1950er Jahre wegen seines Pelzes gejagt und war in dieser Zeit selten. Als die Jagd eingestellt wurde, verbreitete der Steinmarder sich aber schnell wieder. Aus Österreich und der Schweiz verbreitete er sich von Süden nach Norden in Deutschland. Die Zahl der Steinmarder in Deutschland stieg dadurch stark an. In Deutschland leben geschätzt 250.000 Steinmarder. Dazu kommt, dass Deutschland immer dichter bevölkert wird und der Lebensraum des Steinmarders eingegrenzt wird. Dadurch leben zwangsläufig immer mehr Steinmarder in der Nähe von Menschen. Gleichzeitig gibt es immer mehr Autos, sodass die Tiere sich im Laufe der Zeit an Autos gewöhnen konnten und die natürliche Scheu denen gegenüber immer mehr ablegten.

Das führt dazu, dass es in Deutschland jährlich weit mehr als etwa 200.000 Marderschäden an Autos gibt. Laut Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft wurden allein im Jahr 2012 233.000 Fälle von Marderbissen gezählt.  Allein im Jahr 2016 wurde der ADAC zu 11.192 Pannen gerufen, die durch Marder verursacht wurden. Das entspricht einem Anteil von  0,4 bis 0,5 Prozent aller Schäden. Die tatsächliche Anzahl an „Übergriffen“ durch den Steinmarder dürfte noch um einiges höher liegen.

Damit besteht in Deutschland definitiv ein Marderproblem, zumindest auf die Fahrzeuge bezogen. Dabei ist der direkte Schaden nicht das schlimmste. Dieser beläuft sich im Schnitt auf 278 € je Vorfall. Das gilt aber nur für den reinen Bissschaden und nur der ist in der Regel versichert. Folgeschäden dagegen sind nicht versichert und können zu schweren Unfällen führen. Insbesondere, wenn essentielle Teile wie Motorkühlung oder Bremsanlage betroffen sind.

Auto vor Marderplage schützen

Um Schäden und Gefahren zu mindert, beziehungsweise im Idealfall komplett zu verhindern sollte das Auto gegen Marder geschützt werden. Falls möglich, sollten Autos insbesondere nachts, wenn die Marder aktiv sind in geschlossenen Garagen stehen. So kommt normalerweise kein Marder an das Auto und es kann folglich zu keinem Schaden kommen. Oftmals ist es aber nicht immer möglich, das Auto sicher abzustellen. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten das Marderproblem auch ohne Garage zu lösen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Marder vom Motorraum fern zu halten.

1. Elektroschocks austeilen

Einer der sichersten Wege besteht darin, den Motorraum durch ein Elektroschockgerät zu sichern. Die Funktionalität ähnelt der eines Weidenzauns. Bei einer Berührung bekommt der Marder einen kleinen und harmlosen Stromschlag. Dieser ist trotzdem so dosiert, dass das Tier ihn meidet, aber nicht ernsthaft verletzt wird. Wichtig bei diesem Gerät ist, dass es fachmännisch eingebaut wird. So kann sichergestellt werden, dass Sie sich beim Einbau nicht verletzen und dass das Gerät wie vorgesehen funktioniert.

2. Ultraschallwellen senden

Eine Alternative für den Motorraum ist ein Ultraschallgerät. Dies stört den Marder und sorgt dafür, dass er den Motorraum als Unterschlupf nicht mehr attraktiv findet.

3. Motorraum abschotten

Außerdem sollte der Motorraum so einbruchssicher wie möglich sein. Denn am besten ist es, wenn der Marder erst gar nicht in den Motorraum kommen kann. Eine komplette Verriegelung des Motorraumes ist aber oftmals nicht möglich, so dass der Motorraum möglichst unattraktiv für den Marder ist bzw. werden soll.

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