Das Frettchen als Haustier: beliebt, aber anspruchsvoll
In den vergangenen Jahren erlebte das Frettchen als Haustier einen regelrechten Boom. Obwohl das possierliche Tierchen zur Gattung des „Echten“ Marders gehört, entscheiden sich immer mehr Tierfreunde für dieses Haustier. Eine Anschaffung des Tieres sollte jedoch gut überlegt sein. Frettchen benötigen nicht nur ausreichend Platz und Abwechslung, sondern auch Artgenossen.
Darf das Frettchen als Haustier gehalten werden?
Natürlich liegt es nahe, dass Mardertiere wie das Frettchen grundsätzlich nicht in der Wohnung gehalten werden können. Beim Frettchen sieht es jedoch ein wenig anders aus. Ein generelles Verbot zum Halten von Frettchen gibt es nicht. Vor allem in Mietwohnungen sollte jedoch im Vorfeld geklärt werden, ob der Vermieter damit einverstanden ist. Frettchen gehören zu den sogenannten Kleintieren und diese dürfen pauschal nicht verboten werden. Dies trifft auch dann zu, sofern im Mietvertrag eine Haustierhaltung grundsätzlich ausgeschlossen ist.
Dennoch sollte berücksichtigt werden, dass sich durch das Frettchen auch andere Nachbarn gestört fühlen können. Beispielsweise durch den Lärm, den das Tier verursacht oder den Geruch. Deshalb ist es empfehlenswert, im Vorfeld mit dem Vermieter die Haltung eines Frettchens zu besprechen.
Frettchen müssen sich wohlfühlen
Damit das Frettchen eine Bereicherung des menschlichen Lebens darstellt, muss sich das Tier primär im neuen Zuhause wohlfühlen. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass Frettchen nicht allein gehalten werden dürfen. Andernfalls können die Tiere vereinsamen. Aber auch eine Entwicklung von Verhaltensstörungen ist möglich. Deshalb ist es unerlässlich, dass Frettchen mindestens zu zweit gehalten werden.
Die Tiere sollten, insbesondere in der Wohnung, ausreichend Platz haben. Das Gehege oder der Käfig sollte pro Tier mindestens 120 × 60 cm groß sein. In Bezug auf den Klettertrieb der Tiere empfehlen sich zudem mehrere Etagen. Neben geeigneten Käfigen, die speziell für Frettchen konzipiert wurden, setzen viele Besitzer auch auf Eigenbauten, damit sich die kleinen Racker wohlfühlen. Schließlich dürfen auch Verstecke sowie Toilette und Futterplatz in einem solchen Gehege nicht fehlen. Zudem sollten dem Tier verschiedene Spiel- und Bespaßungsmöglichkeiten offeriert werden. Neben Tunnel, Hängematte und Höhlen eignet sich auch Katzenspielzeug ganz hervorragend.
Frettchen und der Auslauf
Die Tiere können nicht 24 Stunden am Tag in ihrem Käfig oder Gehege verbringen. Zwar schlafen Frettchen bis zu 18 Stunden und können sich auch schnell an den Tagesrhythmus ihrer Besitzer anpassen, dennoch sollten mindestens vier Stunden am Tag eingeplant werden, in denen die Tiere auch die Wohnung oder das Haus erkunden dürfen. Die restliche Zeit verbringen Frettchen dann meist im Gehege mit fressen, schlafen und spielen.
Gefahrenquellen vermeiden
Gerade wenn die kleinen Tiere ihre Umgebung erkunden, ist es wichtig, dass mögliche Gefahrenquellen in Wohnung und Haus bereits im Vorfeld beseitigt wurden. Frettchen sind sehr flink, neugierig und durchstöbern mit Vorliebe die unterschiedlichsten Dinge. Deshalb sollten vorwiegend:
- Medikamente
- Zimmerpflanzen
- Lebensmittel
- Putzmittel
- Chemikalien
so aufbewahrt werden, dass die Tiere diese nicht erreichen können. Da auch Kabel vor Frettchen nicht sicher sind, gilt es auch diese gut zu verstecken. Sofern die Tiere in der Wohnung herumlaufen, sollten alle Schranktüren, Schubladen, Toilettendeckel sowie Spül- und Waschmaschinen verschlossen werden. Grundsätzlich empfiehlt es sich, das Frettchen auch nicht unbeaufsichtigt zu lassen. So kann vermieden werden, dass sich das Tier an Wärmequellen wie Herdplatte, Bügeleisen oder Kerze verbrennt.
Die richtige Ernährung für Frettchen
Das Frettchen ist ein Raubtier und bevorzugt demnach hauptsächlich Fleisch. Mehrmals täglich müssen die Tiere demnach mit Frischfleisch gefüttert werden. Vor allem im Hinblick auf die Nährstoffzusammensetzung ist es deshalb empfehlenswert, sich im Vorfeld beim Züchter zu erkundigen, an welche Ernährung die Tiere gewöhnt sind. Alternativ werden mittlerweile für Mardertiere auch spezielle Futterarten (Trocken- oder Nassfutter) angeboten.
Frettchen richtig pflegen
Neben Futter und dem passenden Gehege in Kombination mit ausreichend Auslauf muss das kleine Tier auch regelmäßig gepflegt werden. In diesem Zusammenhang darf jedoch der intensive Eigengeruch der Frettchen nicht unerwähnt bleiben. Menschen mit einer empfindlichen Nase werden nicht sonderlich viel Freude an diesem Haustier haben. Der Frettchengeruch kann mitunter sehr penetrant sein. Schuld daran ist das Analdrüsensekret, das die Tiere absondern – vorrangig in Stresssituationen. Ein ausgiebiges Bad kann nicht sonderlich viel Abhilfe schaffen, sondern verstärkt den Geruch im schlimmsten Fall nur noch. Da gerade für Nichtbesitzer der strenge Geruch abturnend sein kann, lassen sich auf speziellen Singlebörsen gleich gesinnte Tierliebhaber finden.
Ansonsten sind Frettchen pflegeleicht. Gelegentlich sollte das Fell gebürstet und die Krallen gestutzt werden. Mit einem Wattestäbchen sollten zudem regelmäßig die Ohren vorsichtig gesäubert werden, um einem Milbenbefall vorzubeugen.